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ev. St. Bonifatius Braunsbach nach der Renovierung 2012Baubeschreibung

Die evangelische Bonifatiuskirche, die westlich von der Mauer des äußeren Schlosshofes steht, ist das älteste Bauwerk von Braunsbach. Sie stammt wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert. Von der alten Kapelle hat sich der Turm mit dem sich darunter befindenden romanischen Chor und die Nordwand der Kirche erhalten. Aus dem alten romanischen Kirchenbau ist noch ein Stein in streng romanischem Stil erhalten. Er zeigt ein Kreuz mit diamantierten Lilien (heute über dem Emporeingang). Im Jahr 1607 ließ Wolfgang von Crailsheim die alte romanische Kirche nach Südwesten hin im spätgotischem Stil erweitern.

Ritterdenkmal

Das Grabmahl zeigt Albrecht von Crailsheim und seine Ehefrau Anna von CrailsheimHornberg. Albrecht von Crailsheim war der jüngste Sohn von Sebastian von Crailsheim. Er wurde am 1. März 1536 in Morstein geboren. Nach einer Erbteilung wird ihm das Rittergut Braunsbach im Jahre 1567 mit 3 Weilern zugesprochen. Er wollte aus der alten quadratischen Burg eine stattliche Wohnstatt machen und so baute er mehrere Türme und Gebäude und eine Ringmauer an. Dies geschah in den Jahren 1570 bis 1572. Das heutige Schloss Braunsbach geht in der Anlage auf den Erbauer Albrecht von Crailsheim zurück. Dies kostete natürlich viel Geld und bei seinem Tode am 28. August 1593 hate er 18.000 Gulden Schulden. Er wurde im Chor zusammen mit seiner Frau Anna von CrailsheimHornberg, die als Witwe am 10. Februar 1594 starb, begraben. Sein Neffe Wolfgang von Crailsheim hat ihm und seiner Frau das Steindenkmal gewidmet. Es stammt aus der Meisterwerkstatt Simon Schlör aus Schwäbisch Hall. Die Figuren sind lebensgroß und knien auf einem Podest. Im Hintergrund hängt ein Kreuz zwischen den Betenden.

AltarKirchenschiff

Das Kirchenschiff wurde zu einem nahezu quadratischem Grundriss umgestaltet. Der Turm wurde erhöht. Im Inneren wurde über dem neuen, südlich angefügtem Chor eine Herrschaftsempore eingebaut. So kam es zu der selten anzutreffenden Komposition zweier nebeneinander liegender Chöre.
Das Kircheninnere hatte früher eine Stuckdecke. Die Emporebilder sind wahrscheinlich eine barocke Stiftung, die erst später in der erweiterten Kirche angebracht wurden. In den rechteckigen Felder sehen wir die vier großen Propheten, dann Moses. Es folgen die vier Evangelisten, von denen Johannes nur auf der Empore zu sehen ist. Dann kommen die 12 Apostel und Johannes der Täufer. In der Mine der Westempore rällt in der halbrunden Auskragung die Figur des Jacobus Major besonders auf. Seine Darstellung mit Pilgerstab, Muschel und Proviantflasche verweist auf die große Verehrung desselben, die ihren Niederschlag in den regen mittelalterlichen Wallfahrten nach Santiago de Compostell in Spanien fand. Beachten Sie rechts den schönen gotischen Taufstein und auch die herrschaftlichen Wappen. über dem linken Chorbogen ist das Crailsheimer Wappen, über dem rechten das Keelin'sche Wappen. An der Südseite ist das Wappen von Georg von Greifenklau, der ein Verwandter des Fürst-Bischofs von Würzburg war.

Altar und Barocorgel mit Zimbelstern

Der ursprüngliche Flügelaltar wurde 1865 verkauft, er steht jetzt in Bebenhausen. Dieser gilt als sehr hochwertig gearbeitet. Der jetzige Renaissance Altar wurde wahrscheinlich gekauft oder im Tausch erworben und ist aus der Zeit um 1600. Er besteht aus verschiedenen, ursprünglich nicht zusammengehörenden Teilen. Der Mittelteil zeigt 2 Gemälde, welche die Sakramente der Taufe und des Abendmahls zum Thema haben. Die beiden Seitenflügel sind gotisch. Sie stellen links die Heilige Ursula und rechts den Heiligen Sebastian dar; beide erlitten das Martyrim durch Pfeile. Abgeschlossen wird der Altar durch eine gotische Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes. 1611 wurde von Hans Scheffer aus Heilbronn eine Orgel geliefert, die 1737 umgebaut und erweitert wurde. Sie ist ein besonderes Kleinod und erfreut viele Menschen bei Gottesdiensten und Kirchenkonzerten.